Doktortitel - Wie lang habt ihr gebraucht?
-
Wie lange habt ihr für eure Doktorarbeit insgesamt gebraucht?
-
Ich bin seit zwei Jahren am promovieren, aber noch lange nicht fertig. Ich denke, dass ich vermutlich vier, fünf Jahre bis zum Titel brauchen werde.
-
Bin auch noch dran, bisher drei Jahre. Ich muss aber auch sagen, dass ich mir keine zeitliche Frist gesetzt habe.
-
Ich arbeite auch seit ungefähr zwei Jahren an meiner Dissertation und arbeite dazu Vollzeit. Die Doppelbelastung ist schon sehr groß, und wenn etwas liegen bleibt, dann ist es, na klar - meine Arbeit.
Mein "neuer" Betreuer ist zwar eindeutig besser als der alte, allerdings fühle mich doch oft etwas allein gelassen mit meiner Arbeit. Allerdings weiß ich auch nicht, ob das wohl doch an mir liegt. Mir fehlt der Austausch, den ich im Studium hatte. Da konnte man noch mit zehn Leuten über Inhalte und Hausarbeitsstrategien reden. Im Master sogar noch besser, da wir so ein kleiner Studiengang waren.
Mit der Doktorarbeit sieht es da echt leider anders aus und wenn es so weiter geht wie bisher, brauche ich wohl locker noch vier Jahre bis zur Promotion.
-
Hallo zusammen,
ich habe sechs Jahre für meinen Doktortitel gebraucht. Allerdings zähle ich ab dem Moment als mich mein Professor und anschließender Doktorvater gefragt hat, ob ich mir das vorstellen könnte. Habe am Anfang echt nicht gedacht, dass ich es soweit schaffe und bin ehrlich gesagt, wirklich stolz auf meine Leistung. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie und hatte schon vor dem Abitur wahnsinnig Respekt. Niemand in meiner ganzen Familie war überhaupt auf dem Gymnasium und alle sind stolz auf mich. Natürlich wäre es leichter gewesen mit Akademikern in der Familie, die einem Tipps geben können und diesen Lebensweg schon beschritten haben. Allerdings hatte es auch echt viele Vorteile. Wie gesagt, meine Eltern sind immer noch am platzen vor Stolz. Das war eigentlich meine ganze schulische und universitäre Ausbildung lang so. Bei Kommilitonen aus Akademikerfamilien hab' ich da ganz anderes erlebt. Leistungsdruck ohne Ende und oft auch kaum Wertschätzung. Gab auch Freunde, die von vorneherein sehr unmotiviert waren, weil die Fußstampfen der Eltern einfach so groß waren. Während ich den Bachelor und Master relativ leicht fand, war das Promovieren eine echte Herausforderung. Waren auch viel Zweifel dabei und ich musste meinen Eltern anfangs wirklich viel erklären was die Promotion bedeutet, warum das Gehalt noch nicht wirklich stimmt und so weiter. Weiß noch genau als ich die Dissertation drucken ließ und meinen Eltern gezeigt habe und sie Tränen in den Augen hatten als sie die Danksagung in meiner Doktorarbeit gelesen haben.
-
Hut ab pips! Ich bin jetzt im Master und komme auch aus einer Arbeiterfamilie. Gibt's echt selten, Promovierte mit dem Hintergrund. Wie war das mit deinen Eltern genau? Und hast du noch Geschwister, die auch studieren/promovieren? Ich kann mir gut vorstellen, dass meine Eltern nach dem Master den Geldhahn komplett zudrehen weil ihnen der wissenschaftliche Ausbildungsweg zu lang ist!
-
@jonat Gratulation zum Masterplatz und deinem Vorhaben zu promovieren. In der Tat sind Arbeiterkinder mit Promotion sehr außergewöhnlich im Vergleich zu Akademikerkindern.
Falls du dir das Diagramm mal anschauen möchtest:
http://www.hochschulbildungsreport2020.de/Von 100 Arbeiterkindern promoviert nur eines. Bei den Akademikerkindern sind es 10 Kinder.
Überlege dir gut ob du promovieren möchtest. Wenn du dich dafür entscheidest, suche dir Stipendien und nimm gegebenenfalls auch Schulden in Kauf. Meiner Meinung nach sind viele Menschen viel zu gewillt Schulden für eine Immobilie, nicht aber für ihre Bildung zu machen.
-
Denkt ihr, es ist möglich, die Dissertation in weniger als zwei Jahren zu schreiben? Ich studiere Psychologie und würde gern meinen Doktor machen, allerdings möchte ich wirklich ungern sechs Jahre schreiben. Ich bin hochmotiviert, war auch im Bachelor und jetzt im Master sehr gut und würde sehr gern meinen Doktor machen. Allerdings schreckt mich die lange Zeit schon sehr ab.
-
@cleo Das halte ich für sehr ambitioniert. Drei Jahre sind wirklich sehr straff. Da stellt sich auch die Frage ein, ob nicht die Qualität unter diesem Zeitlimit anfängt zu leiden. Ich könnte es mir sehr gut vorstellen. Auch wenn du sehr zielstrebig, diszipliniert und motiviert bist, kommen immer wieder Blockaden. Das ist manchmal pure Warterei, bis man wieder weitermachen kann. Warum möchtest du deine Diss in zwei Jahren schreiben?